KI-Detektion und deren besondere Fehleranfälligkeit bei akademischen Arbeiten


Aktuelle KI-Detektionssoftwares sind zwar verbreitet, aber keinesfalls fehlerfrei. Das bedeutet, dass sie oft falsch-positive Ergebnisse liefern, also menschlich geschriebene Texte fälschlicherweise als KI-generiert einstufen. Warum ist das so, und was können Sie tun, wenn Ihre Arbeit als KI-Arbeit deklariert wird?

 

Zunächst zur Funktionsweise der KI-Detektion: Generell gilt, dass KI-Erkennungstools Merkmale wie Satzlängen, Stil und Vorhersagbarkeit von Wortfolgen analysieren. Generative KI-Modelle erstellen oft „glatte“, vorhersehbare Texte mit geringer Variabilität, wohingegen selbst geschriebene Texte meist variabler und dadurch lebendiger sind.

 

Warum besteht insbesondere bei akademischen Arbeiten gegenwärtig noch eine hohe Fehlerquote, wenn es darum geht, KI-generierte Texte von menschlichen zu unterscheiden?

Der Grund liegt im akademischen Schreibstil. Anders als beispielsweise bei journalistischen Texten ist eine wissenschaftliche Arbeit durch einen akademischen Schreibstil gekennzeichnet. Und dieser ist sachlich, formell, präzise, neutral und unemotional. All dies sind auch Merkmale KI-generierter Texte. Zudem weist dieser Stil oftmals eine geringe Varianz im Satzbau auf, da kurze und präzise Sätze das Leseverständnis einer empirischen Arbeit unterstützen. Darüber hinaus werden in akademischen Arbeiten Fachterminologie und formelhafte Ausdrücke wie „Die Ergebnisse verdeutlichen …“ verwendet. Hinzu kommt eine vorhersehbare Argumentationsweise, da ein wissenschaftlicher Text strukturiert und sukzessive durch Argumente führt, was für KI-Detektoren wie ein vorhersehbares Muster wirkt.

Dadurch kann der Text „maschinell“ erscheinen und fälschlicherweise als KI-generiert eingestuft werden.

 

Was können Sie in diesem Fall tun, um zu belegen, dass Sie Ihre Arbeit selbst und ohne KI-Textgenerierung geschrieben haben?

  • Beweisen Sie Ihr Urheberrecht: Entwürfe oder Zwischenstände Ihrer Arbeit, zum Beispiel Word-Dokumente mit Änderungsverlauf, können belegen, dass der Text von Ihnen stammt.
  • Nutzen Sie alternative KI-Detektoren: Lassen Sie Ihre Arbeit von mehreren Detektionssoftwares im Hinblick auf KI-Textgenerierung untersuchen. Unterschiedliche Tools führen oftmals zu differenzierten Ergebnissen.
  • Überprüfung des KI-Detektionsberichts: Achten Sie nicht nur auf die Prozentzahl, sondern sehen Sie sich unbedingt auch den KI-Bericht im Detail an, da zum Beispiel die Quellenangaben von der KI-Detektionssoftware oftmals als künstliche Einfügungen interpretiert werden.

 

Ebenfalls interessant ist dieser Beitrag der IU Internationale Hochschule GmbH: https://inside.iu-fernstudium.de/ki-detektoren-studium/ 

Direkt zur Studie gelangen Sie hier: https://doi.org/10.1186/s41239-024-00487-w